Wie kommt man als Schwabe zu einem Lichterspekatel auf dem Rhein? Eigentlich ganz einfach: man quatscht im Urlaub vor Jahren mit einem der Chefs auf dem Johanneshof bei Hockenheim, und der erzählt einem, dass „Rhein in Flammen“ so toll sein soll. Zwei Jahre später habe ich den Gedanken daran wieder im Kopf gehabt und eine Schiffsfahrt sowie ein nettes Hotel gebucht
Am 1. Mai 2015 war es dann soweit: auf nach Königswinter!
Als Zwischenstopp haben wir uns ein leckeres Mittagessen in der Hockenheimer Seewaldsiedlung gegönnt und noch ein paar Worte mit Harald Schlumpp, besagtem Chef des Johanneshofs gewechselt, bevor es dann weiter nach Königswinter ging.
Dort haben wir im Hotel Bergischer Hof in der Drachenfelsstraße eingecheckt, nach einer herzlichen und persönlichen Begrüßung durch die Inhaber. Parken kann man um die Ecke auf einem Parkplatz jenseits der Bahnlinie. An Wochenenden und Feiertagen stehen dort einige kostenfreie Parkplätze zur Verfügung, die Wochentags städtischen Mitarbeitern vorbehalten sind. Dank der nahen Lage zum Anleger und zur Drachenfelsbahn haben wir das Auto dort bis zur Abreise lassen können.
Am Anreisetag haben wir mit der Fähre abends von Königswinter nach Bad Godesberg über gesetzt, sind dort am schonend Rheinufer entlang gegangen und zum Abendessen wieder zurück gefahren. Die Fähre hat ein interessantes Auf- und Abfahrsystem für die PKWs: man fährt auf derselben Seite der Fähre drauf, und wieder runter. Das Schiff dreht sich bei der Überfahrt einmal um 180°.
Am nächsten Tag hatten wir nach dem Frühstück ein volles Programm:
- Mit der Straßenbahn Linie 66 nach Bad Honnef, dort auf die Insel Grafenwerth.
- Mit der Drachenfelsbahn hoch zur Burgruine auf dem Drachenfels (ob hier Siegfried den Drachen getötet hat, wie es die Legende sagt, wird uns für ewig ein Rätsel bleiben)
- Die Aussicht von da oben auf das Siebensteingebirge ist phänomenal!
- Zu Fuß dann runter zum Schloss Drachenburg,
- Und von dort zur Nibelungenhalle mit Besichtigung des Reptilienzoos (endlich habe ich die Vogelspinne live gesehen, über die aus Königswinter am 04.09.2014 in den Medien berichtet wurde).
- Nach einer kurzen Pause im Hotel trafen wir um 18:30 Uhr am Anleger ein, und wir haben das Anlegen des Motorschiffs MS Rheinfantasie der Köln-Düsseldorfer Flotte (KD Flotte) angesehen, bevor wir dann an Bord gingen.
Gebucht habe ich direkt bei KD und das war auch gut so: meine Wünsche nach einem Schiff in der vordersten Position und ein Fensterplatz auf dem oberen Deck wurden erfüllt. Die Fahrt ging dann gegen 18:50 Uhr los.
Von Königswinter ging es flussaufwärts bis Linz. Auf vielen Campingplätzen, in den Dörfern und Städten entlang des Rheins wurde gefeiert und gefestet. Dass es insgesamt ein Großereignis wird, war an den vielen Rettungswagen und Feuerwehren ersichtlich, die überall und sogar auf dem Wasser für Sicherheit sorgten.
Gegen 21:30 Uhr kamen wir mit der Rheinfantasie bei Linz an, nachdem uns zahllose Schiffe überholt hatten. Kurz nach Linz stoppte das Schiff und drehte um: wir waren fast ganz vorne, nur zwei Schiffe waren nun noch vor uns. Die Rheinfantasie und der gesamte Schiffskonvoi hielten die Position bis kurz nach Einbruch der Dunkelheit. Um 22 Uhr ging es dann Richtung Bonn zurück. Die vielen durch Bengalfeuer illuminierten Gebäude, begleitet von Feuerwerken an Land, waren beeindruckend anzusehen. Wir kamen aus dem Staunen kaum noch heraus, vom Freideck hatte man bei teils wolkenlosem Nachthimmel einen tollen Ausblick auf das Geschehen an Land und zu Wasser.
Auf Höhe der Rheinauen bei Bonn versammelten sich alle Schiffe und drehten wieder um. Nach kurzer Fahrt zurück, vorbei am Langen Eugen und dem schick beleuchteten Telekom-DHL-Gebäude, stoppten die Schiffe auf Höhe des Festplatzes. Kurz vor Mitternacht wurde alles still, Musik wurde eingespielt, und dann ging das tollste Feuerwerk los, das wir bis dahin jemals gesehen hatten!
Wer mehr über die Geschichte von Rhein in Flammen wissen möchte, hier gibt es Infos dazu: http://www.rhein-in-flammen.de/historie.php
Lasst Euch von den nun folgenden Bildern beeindrucken, Nachahmung wärmstens empfohlen!
Kartenmaterial: Google-Maps
Fotos: Thomas Kempf
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